Südengland – nicht nur „fish and chips“ Eine kulinarische Reise von Kent nach Cornwall und zurück.
Als Ausgangspunkt wurde Canterbury ausgewählt, welches mit seiner Kathedrale und seiner Altstadt
tausende von Pilgern in den letzten Jahrhunderten anzog. Hier lohnt es sich im Restaurant „ ABode“
einen Tisch zu reservieren und bei einem Menü englische Weine zu genießen.
Ja, englischen Wein! Das milde Klima an der Südküste Englands ermöglicht durch den Golfstrom den
Ausbau eines ausgezeichneten Weines, der besonders zu Fisch sehr gut korrespondiert. Wagen Sie es!
Mit dem Erwerb eines „Touring Pass“ des National Trust können Sie alle wesentlichen Sehenswürdigkeiten
wie Gärten, Landsitze und Schlösser sowie Stonehenge frei besichtigen und somit den Erhalt und die
Pflege der Anwesen unterstützen. Ein schöner Nebeneffekt: Die Urlaubskasse kann für kulinarische
Vergnügen verwendet werden, ohne dass das Kulturelle darunter leidet.
Für Gartenfreunde ist „Sissinghurst Place-Gardens“ ein Einstieg in die Geschichte der Gärten.
Er kann von Canterbury in ca. 1.Std. bequem mit dem Auto erreicht werden. Hier lohnt sich etwas
Zeit und Muse einzuplanen, um die Gartenkunst näher zu entdecken.
Auf dem Weg von Canterbury nach Bournemouth empfiehlt sich die Küstenroute über Rye, Brighton
und Southampton zu wählen. Planen Sie in Rye einen kurzen Zwischenstopp ein, um durch die alten
Gassen mit den Fachwerkhäusern aus der Tudorzeit zu spazieren und nehmen Sie im ältesten Tea-Room
„Simon the Piemann“ Tea und Scones nach britischer Lebensart ein. In Brighton sind die Lanes und
der Royal Pavilion die Hauptattraktion, dagegen wartet Southampton mit seiner Hafenanlage auf,
in welcher man mit Glück einen Blick auf die Kreuzfahrtschiffe werfen kann.
Von Bournemouth aus lässt sich die „Isle of Wight“ sehr gut erreichen. Für die Inselerkundung
muss man einen Tag einplanen. Mit der Fähre geht es von Lymington nach Yarmouth und von dort zu
„The Needles“. Im Leuchtturm der Wehranlage hat man bei einer Tasse Tee einen phantastischen
Ausblick auf die Felsformationen und das Meer. Mit dem Besuch des „Osborne House“ ist das
Tagespensum erreicht. In dieser Region sollten Sie den Abend mit Fisch, Lamm oder Rindfleisch
bei einem schönen Weißwein aus der Grafschaft Kent oder einem „Real Ale“ genießen.
Wenn Sie von Bournemouth in das Dartmoor fahren sollten Sie sich Zeit für das Anwesen
„Kingston Lacy“ nehmen und bei der Besichtigung der „Badbury-Rings“ auf den Spuren von König Artus
wandeln. Im Dartmoor National Park heißt es „Animals on Road“, somit ist hier Vorsicht geboten.
Wer jedoch Pferde, Hochlandrinder, Schafe und Lämmer ganz nah erleben möchte, ist in dieser weiten
und rauen Landschaft richtig. Kulinarisch kann man hier zum Frühstück einen Porridge mit Früchten
probieren. Der Besuch von „The Church House“ in Winecombe in the Moor versetzt den Betrachter in
die Zeit des Zinnabbaus.
Weiter in Richtung Cornwall führt die Strecke Dartmoor – Penzance am Anwesen „Lanhydrock House“
vorbei, welches mit seinem schönen Garten zu einer kleinen Verweildauer einlädt. Das Haus aus
dem 19. Jh. vermittelt die Lebensbedingungen in einem Herrenhaus und gewährt so Einblicke in
eine vergangene Zeit. Kulinarisch ist ein Stop in Lifton einzuplanen. Das Restaurant „Arundell Arms“
in der Grafschaft Devon ist eines der besten Angler-Hotels in England. Wer hier Fleisch zu sich nimmt
ist selber schuld!
Cornwall bietet alles was man sich an Wettervorhersagen wünschen kann. Es ist immer ein „lovely day“.
Das ist die Grundformel, um mit den Einheimischen ins Gespräch zu allen Themen zu kommen, nur nicht
über Politik und Religion. Hier lohnt es sich fernab der Hauptstadt in einen Pub zu gehen
(z.B. „Londons Inn“ in Penzance), um im erweiterten Wohnzimmer ein „Real Ale“ zu trinken und Musik
aufzulegen. Hinweis: Queen und ABBA wird von den Stammgästen immer gerne angenommen!
Zeitlich sollten für Cornwall mindestens drei Tage eingerechnet werden, da es sich lohnt
„Land´s End“, „Glendurgan Garden“, „Lizard-Point“, „Kynance Cove“, „Cape Cornwall“,
„St. Ives“ und die „Caribis Bay“ zu erkunden. Kulinarisch steht hier der Fisch in allen
Variationen im Mittelpunkt und im „The Red Lion“ in Newlyn sollte man die hausgemachte
Krabbensuppe probieren.
Von Penzance in Richtung Bideford gibt es die Möglichkeit der Existenz von König Artus
nachzugehen oder die Filmschauplätze der Rosamunde Pilcher Romane zu besuchen. Je nach
Interesse lohnt sich ein Abstecher zu Drehorten wie in Padstow das Herrenhaus „Prideaux Place“
bzw. „King Arthur´s Castle“ in Tintagel. Die Küste Cornwalls zeigt sich hier von ihrer
schönsten Seite. Einen Abstecher in die „Tintagel Old Post Office“ ermöglicht den Einblick
in ein Postamt aus dem 19. Jh., welches in einem Haus aus dem 14. Jh. untergebracht wurde.
Kulinarisch ist das „Port William“ am Trebarwith Strand und die „Pengenna Bakery“ in Tintagel
mit ihren lauwarm servierten Pasties zu empfehlen.
Für Unternehmungen ins Exmoor ist Bideford ein idealer Ausgangspunkt. Das Anwesen
„Arlington Court“ sowie die Orte „Lynton“, „Lynmouth“, sowie „Watersmeet“ sind bequem
zu erreichen, bevor man durch den Exmoor National Park wieder zum Start zurück gelangt.
Hinweis: Wie auch im Dartmoor National Park haben hier die einheimischen Tiere auf allen Wegen
Vorfahrt.
Auf dem Weg von Bideford nach Salisbury liegt Stonehenge. Dieser magische Ort entfaltet zu
jeder Witterung seinen Charme. Trotz zahlreicher Touristen lohnt es sich hier einen kurzen
Halt einzuplanen und das obligatorische Foto für das alternative Familienalbum zu schießen.
Ein Besuch der Kathedrale von Salisbury darf in dieser Region natürlich nicht fehlen.
Diverse Ausstellungen zeigen hier nicht nur sakrale Kunst sondern auch neuzeitliche Plastiken
(z.B. Bauarbeiter, Sänger etc.) integriert auf Sockeln neben Abbildungen von Heiligen,
Königen und Bischöfen.
Bevor es zurück zum Festland geht sollte eine Unterkunft in der Nähe von „Leeds Castle“
eingeplant werden. Wir befinden uns wieder in der Grafschaft Kent, in der dieses
„hübscheste Schloss der Welt“ (Lord Conway) auf zwei Inseln steht. Der Lieblingswohnsitz
von sechs Königinnen ist von Wasser umgeben, auf welchem sich schwarze Schwäne
(das Symbol des Schlosses) tummeln.
Diese Reise durch die Vergangenheit und Gegenwart in Südengland hat uns gezeigt,
dass die Erkenntnis: „We have nothing, only history!" so nicht geteilt werden kann.
War es vielleicht britischer Humor?
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